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Theater

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Die Hamburger Universität überrascht damit, dass sie sich nicht nur theaterwissenschaftlicher Lehre und Forschung widmet. An ihr wurde und wird auch mit beeindruckendem Ergebnis Theater gemacht. Der von 1988 bis 2003 bestehende Studiengang Schauspieltheaterregie am Institut für Theater, Musiktheater und Film erprobte das Potenzial einer auch wissenschaftlich fundierten Regie-Ausbildung. Mit Erfolg, denn seine Absolventinnen und Absolventen sind in der deutschen und internationalen Theaterszene präsent.

In den 1960er Jahren gewannen die ambitionierten Aufführungen der studentischen Studiobühne Preise auf internationalen Festivals und eine erstaunliche Resonanz in der zeitgenössischen Presse. Die Theatergruppe des anglistischen Seminars macht seit fast 40 Jahren noch immer Theater: auf hohem Niveau, wie Kooperationen der University Players etwa mit dem Schauspielhaus und die regelmäßigen Aufführungen im Audimax bezeugen.

Die „Studiobühne an der Universität Hamburg"

Das kleine „an“ war bewusst gewählt. Ein Signal der von 1959 bis 1967 bestehenden Studiobühne, dass sie sich als eigenständige studentische Theatergruppe verstand und überdies auch Nichtstudierende in ihren Kreis aufnahm. Gespielt wurde ernsthaft und experimentell, nicht nur, aber auch Bertolt Brecht und Hans Henny Jahnn und in kritischer Auseinandersetzung mit der Aufführungspraxis der etablierten Berufstheater. Der hohe künstlerische Anspruch spiegelt sich beim Blick in die Programmhefte: Hier finden sich die Namen vieler späterer Größen aus Theater, Film und Literatur.

Ist Regie lehr- und lernbar?

Diese Frage begleitete den deutschlandweit einzigartigen Diplomstudiengang Schauspieltheaterregie, der in Kooperation mit dem damaligen Intendanten des Thalia Theaters Jürgen Flimm und der heutigen Hochschule für Musik und Theater entstand. Das Experiment gelang. Theaterwissenschaftliche Seminare wechselten mit Einblicken in Inszenierungstechniken zeitgenössischer Regie-Profis, die als Lehrende einbezogen wurden. Dazwischen gab es Freiräume für eigene Regie-Arbeiten. 1996 stellten Studierende zusammen mit den Kammerspielen das jährlich stattfindende Nachwuchsregie-Festival „Die Wüste lebt“ auf die Beine.

Literatur auf der Bühne erproben

Studentisches Theater als institutionell eingebundenes Lehrformat – so begann 1980 auf Initiative von Anglistik- professor Dietrich Schwanitz die Geschichte der University Players. In Anlehnung an das angloamerikanische Universitätstheater sollen Literatur und Theater nicht nur wissenschaftlich ergründet, sondern auch praktisch erfahrbar werden. Seit 1982 begleitet das anspruchsvolle Programmheft „University Players News“ die mehrfach ausgezeichnete Theaterarbeit mit Artikeln von Studierenden, Lehrenden und externen Autorinnen und Autoren – wie die Stücke selbst immer auf Englisch.

Studiobühne an der Universität Hamburg

Bei der einmaligen Aufführung am 18. Januar 1963 war das gesamte Audimax erstmals ausverkauft. Durch die hohen Einnahmen konnte das eigentlich unerschwingliche Honorar der Hamburger Symphoniker unter der Leitung von Yngve Jan Trede aufgefangen werden, was Regisseur Claus Peymann und seinem studentischen Ensemble den finanziellen Ruin ersparte.
Wochenschau-Beitrag über die Aufführung „Neuer Lübecker Totentanz“ von Hans Henny Jahnn mit der Bühnenmusik von Yngve Jan Trede im Audimax der Universität Hamburg, 20.1.1963 NDR, lizensiert durch Studio Hamburg Enterprises GmbH

Diplomstudiengang Schauspieltheaterregie

Das Format des Sixpacks – eine lange Theaternacht mit Inszenierungen aller Mitglieder einer Regieklasse – zeigte Wirkung. 1994 berichtete der NDR über das Ereignis und führte Interviews mit den Studierenden. Dieser Ausschnitt zeigt Christian Schlüter und seine Diplominszenierung „Agrippina“.
NDR-Ausstrahlung „Theater im Sixpack. Die lange Nacht in den Zeisehallen“ über den Diplomstudiengang Schauspieltheaterregie, 29.9.1994 (Ausschnitt) NDR, lizensiert durch Studio Hamburg Enterprises GmbH

University Players

Das Schauspiel von Tennessee Williams um die italoamerikanische Witwe Serafina delle Rose und ihre Tochter Rosa war eines der ersten Stücke, das die Theatergruppe erarbeitet hat. Die damalige Aufzeichnung wurde für die Ausstellung digitalisiert. 2019 blicken die University Players bereits auf 78 Produktionen zurück.
Ausschnitt der Aufführung „The Rose Tattoo“ von Tennessee Williams im Audimax der Universität Hamburg, 1982 University Players e.V

Zeitzeugen

19 Inszenierungen, 112 Vorstellungen und 55.000 Besucherinnen und Besucher – die Bilanz beim 5-jährigen Jubiläum 1963 kann sich sehen lassen. Die Programmhefte berichten über Stückwahl, Anspruch und Mitglieder der studentischen Theatergruppe: Hierzu zählen der spätere Filmregisseur Heinrich Breloer ebenso wie Frank-Patrick Steckel und Claus Peymann, deren Arbeit als Regisseure hier begann oder der später bekannt gewordene Schauspieler Hans-Peter Korff.
Programmhefte zu Aufführungen zwischen 1960 und 1963
Hans-Peter Korff, Foto: Plessing/Scheiblich
Programmhefte zu Aufführungen zwischen 1960 und 1963

International vernetzt

Drei solcher Bögen waren Teil des Bühnenbilds von Želimir Zagotta, der wie Gastregisseur Ivo Selebić aus Zagreb stammte. Ihn kannte die Theatergruppe von einem Gastspielaufenthalt in Hamburg. Das Stück war eine deutsche Erstaufführung und zugleich der erste Beitrag, mit dem die Studiobühne zur internationalen Theaterwoche der Studentenbühnen nach Erlangen fuhr
Plakat zur Aufführung: Die Liebhaber.
Hans-Peter Korff, Foto: Plessing/Scheiblich
Plakat zur Aufführung „Die Liebhaber“ (unbekannter Autor), 1961

„Luftige, schwebende bis alberne Luftballons“

So nannte die „Die Welt“ die fünf Einakter, die im Frühjahr 1962 auf die Audimax-Bühne kamen. Auf dieses Plakat schafften es erstaunlicherweise nur vier davon. Wie das Programmheft verriet, war der Abend zur „Erprobung von vier Regienovizen“ gedacht. Claus Peymann war einer von ihnen, er führte bei zwei Stücken Regie.
Plakat zur Aufführung Absurdicals.
Hans-Peter Korff, Foto: Plessing/Scheiblich
Plakat zur Aufführung „Absurdicals“, 1961/62

Erfolgsgeschichte

Trotz kürzester Probenzeit wurde der „Wu“ unter der Regie von Claus Peymann eines der erfolgreichsten Studiobühnen-Stücke. Bei Studierendentheaterfestivals in Erlangen, Zagreb und Nancy holte es erste Preise. Hans-Peter Korff – hier auf dem Szenenfoto zu sehen – beeindruckte als Wu. Die Erinnerungsstücke in dieser Vitrine sind überwiegend seinem Vater zu verdanken, der sie in einem Album sammelte.
Albumblätter mit Flyer, Programmheft, Rezensionen, Szenenfoto zu „Der Tag des großen Gelehrten Wu“
Hans-Peter Korff, Foto: Plessing/Scheiblich
Albumblätter mit Flyer, Programmheft, Rezensionen, Szenenfoto zu „Der Tag des großen Gelehrten Wu“ (Chinesisches Volksstück), 1961/62
Albumblätter mit Flyer, Programmheft, Rezensionen, Szenenfoto zu „Der Tag des großen Gelehrten Wu“
Hans-Peter Korff, Foto: Plessing/Scheiblich
Albumblätter mit Flyer, Programmheft, Rezensionen, Szenenfoto zu „Der Tag des großen Gelehrten Wu“ (Chinesisches Volksstück), 1961/62

Nicht jugendfrei

Die „schönsten Stücke diesseitsfreudiger Poesie“ hatte Studiobühnen-Mitbegründer Rolf Wilken zu einer „kleinen Huldigung an Aphrodite“ zusammengestellt und die meisten davon auch selbst vertont. Auf die gut besuchten Vorstellungen im Audimax – die erste mit Jugendverbot – wurde auch der NDR aufmerksam. Ein Jahr später erschien diese Platte.
Schallplatte: Liebe ist besser als Krieg. Erotische Lyrik und lose Lieder aus drei Jahrtausenden.
Universität Hamburg, Zentralstelle für wissenschaftliche Sammlungen, Foto: Plessing/Scheiblich
Schallplatte „Liebe ist besser als Krieg. Erotische Lyrik und lose Lieder aus drei Jahrtausenden“, 1965

Diplominszenierung von Falk Richter

Laut Pressemitteilung zeigt Richter in seiner „rasenden Inszenierung Menschen auf der Suche nach immer heftigeren emotionalen Kicks“. Er machte sich mit eigenen Arbeiten rasch einen Namen und zählt heute zu den wichtigsten zeitgenössischen Theaterregisseuren und Dramatikern. Seine Karriere steht auch für die in der Theaterszene vollzogenen Umbrüche.
Plakat zur Diplominszenierung: Silikon / Death Valley Stories.
Fritz Brinckmann
Plakat zur Diplominszenierung „Silikon / Death Valley Stories“ nach einem Stück von Gerardjan Rijnders, 1996

Hamburger Theater-Netzwerk

Um die eigenen Studienarbeiten zu realisieren, waren gute Verbindungen zu Theater-Studiengängen anderer Hamburger Hochschulen hilfreich. Richter traf hier etwa auf Marie Bäumer und Marc Hosemann, die später Schauspielkarriere machten. Mit der Kostüm- und Bühnenbildnerin Katrin Hoffmann arbeitet er heute noch häufig zusammen.
Postkarten zur Diplominszenierung: Silikon / Death Valley Stories.
Frank Fietzek, Falk Richter, Foto: Plessing/Scheiblich
Postkarten zur Diplominszenierung „Silikon / Death Valley Stories“ nach einem Stück von Gerardjan Rijnders, 1996

Eigene Stücke mit Gegenwartsbezug

Obgleich nicht Teil des Lehrprogramms, begann Richter schon während des Studiums eigene Stücke zu schreiben, die er auch inszenierte. Diese beiden entstanden in enger Zusammenarbeit – der Text wurde erst während der Proben geschrieben – mit den Darstellenden, Bibiana Beglau und Marc Hosemann. „Portrait. Image. Konzept“ reflektiert den modernen Medienbetrieb und lief als Gastspiel am Thalia Theater.
Falk Richter, Foto: Plessing/Scheiblich
Szenenfoto der Aufführung „Portrait. Image. Konzept“ von T. Wiesmann und F. Richter, Foto: Martin Rottenkolber, 1994
Falk Richter, Foto: Plessing/Scheiblich
Postkarte zu „Section“ von F. Richter und T. Wiesmann, 1995
Falk Richter, Foto: Plessing/Scheiblich
Portraitfoto , Foto: Isabel Mahns-Techau, 1996

Theorie und Praxis

Die Hausarbeit entstand im Seminar des Theaterwissenschaftlers Manfred Brauneck. Als Professor an der Universität Hamburg war er maßgeblich am Aufbau des Studiengangs beteiligt, den dieses Zusammenspiel aus Theorie und Praxis ausmachte. Falk Richter setzt in seinem Aufsatz selbst geschriebene Stücke mit denen anderer Autoren in Beziehung.
Falk Richter, Zur Isolierung des Realen. Prozesse der Konstruktion realer Personen, Hausarbeit, Kopie, 1995 Falk Richter

Diplominszenierung von Christian Schlüter

Als Abschlussstück wählte Schlüter ein Trauerspiel aus dem 17. Jahrhundert mit „fast Dallas-mäßigem Plot“. Das Foto zeigt ihn mit Bühnenbildnerin Katrin Hoffmann, für die dies gleichfalls ihre Abschlussarbeit war, inmitten des geschminkten Ensembles. Zunächst Regieassistent und freier Regisseur, wurde Schlüter erst Oberspielleiter und 2018 Schauspieldirektor am Bielefelder Theater.
Fotografie des Ensembles und Flyer zur Aufführung Agrippina
Universität Hamburg, Arbeitsstelle für Universitätsgeschichte, Foto: Plessing/Scheiblich
Fotografie des Ensembles und Flyer zur Aufführung „Agrippina“ von Daniel Casper von Lohenstein, 1994

Richard III- und Macbeth-Szenen im Sixpack

Um in der Theaterszene sichtbar zu werden, schlossen sich die sechs Mitglieder der Regieklasse zum Sixpack zusammen und zeigten ihre aktuellen Inszenierungen in gemeinsamen Theaternächten. Spielstätte waren die Zeisehallen. Hier hatte das Institut für Theater, Musiktheater und Film mit den Worten des damaligen Universitätspräsidenten eine „kongeniale Bleibe“ gefunden. Die Szenenfotos stammen aus Schlüters Inszenierung und zeigen Krone und Degen im Einsatz.
Krone und Degen der Aufführung „Richard III“
Frank Fietzek, Katrin Hoffmann, Christian Schlüter, Foto: Plessing/Scheiblich
Krone und Degen der Aufführung „Richard III“ von William Shakespeare, 1993
Krone der Aufführung „Richard III“
Frank Fietzek, Katrin Hoffmann, Christian Schlüter, Foto: Plessing/Scheiblich
Krone der Aufführung „Richard III“ von William Shakespeare, 1993

Beneidenswerte Bedingungen

Ein mehrstufiger Auswahlprozess entschied darüber, wer Schauspieltheaterregie studieren durfte. Maximal zehn Plätze wurden pro Durchlauf belegt. Ideale Voraussetzungen für die Regieausbildung, aber wegen der hohen Kosten an einer überfüllten Universität auch sehr umstritten.
Bild der Studiengruppe Schauspieltheaterregie
Christian Schlüter
Studiengruppe Schauspieltheaterregie (Christian Schlüter, unten 1.v.l.), frühe 1990er Jahre

Was ist Regie?

Als Intendant des Thalia Theaters war Jürgen Flimm eine lebendige Verbindung zur Theaterwelt, aber auch vielbeschäftigt und wenig präsent. Die Protokolle geben Einblicke in Themen und Vorgehensweise des von ihm abgehaltenen Regie-Unterrichts.
In der Ausstellung: Protokolle des Regie-Unterrichts bei Jürgen Flimm, 1991/92
Protokolle des Regie-Unterrichts bei Jürgen Flimm
1991/92 Christian Schlüter
Protokolle des Regie-Unterrichts bei Jürgen Flimm
Protokolle des Regie-Unterrichts bei Jürgen Flimm
1991/92 Christian Schlüter
Protokolle des Regie-Unterrichts bei Jürgen Flimm
Protokolle des Regie-Unterrichts bei Jürgen Flimm
1991/92 Christian Schlüter
Protokolle des Regie-Unterrichts bei Jürgen Flimm
Protokolle des Regie-Unterrichts bei Jürgen Flimm
1991/92 Christian Schlüter
Protokolle des Regie-Unterrichts bei Jürgen Flimm

Diplominszenierung von Sandra Strunz

Das „grotesk-komische Stück“ über das Leben des Außenseiters Schulthess wurde ins Programm des Nachwuchsfestivals „Junge Hunde“ auf Kampnagel aufgenommen – damals noch ein ganz neues Format. Ihre häufig von Prosavorlagen inspirierten Stücke inszeniert Strunz seither erfolgreich als freie Regisseurin an deutschen und internationalen Theatern.
Plakat zur Diplominszenierung: Meine erste Frau hieß Zwieback – Das Leben des Armand Schulthess.
Universität Hamburg, Arbeitsstelle für Universitätsgeschichte, Foto: Plessing/Scheiblich
Plakat zur Diplominszenierung „Meine erste Frau hieß Zwieback – Das Leben des Armand Schulthess“, 1997

Aus dem Leben eines Aussenseiters

Der Flyer zeigt auch eine Skizze des 18.000 Quadratmeter großen enzyklopädischen Gartens von Armand Schulthess. Sätze wie die um die Zeichnung herum, hat er auf Blechtäfelchen geschrieben und thematisch geordnet in seinem Garten aufgehängt. In ihrer Inszenierung lässt Strunz den Einzelgänger von verschiedenen Personen spielen, auf diesem Foto ist es Imanuel Schipper.
Flyer und Szenenfoto zur Diplominszenierung „Meine erste Frau hieß Zwieback – Das Leben des Armand Schulthess“, 1997 Sandra Strunz

Ungewohntes Format

Das Programmheft ist kaum größer als eines der Blechtäfelchen in Armand Schulthess Garten. Es enthält neben Informationen zum Ensemble auch solche zu Schulthess Biografie sowie einige seiner Gartentexte.
Programmheft zur Diplominszenierung: Meine erste Frau hieß Zwieback – Das Leben des Armand Schulthess.
Universität Hamburg, Arbeitsstelle für Universitätsgeschichte, Foto: Plessing/Scheiblich
Programmheft zur Diplominszenierung „Meine erste Frau hieß Zwieback – Das Leben des Armand Schulthess“, 1997

Die Wüste lebt!

So der Titel des „Festivals junger Regisseure und Schauspieler“, auf dem Strunz ihre Interpretation des „Käthchens“ vorstellte. Sie hatte das Festival mit anderen aus ihrer Regieklasse ins Leben gerufen: Der selbstbewusste Theaternachwuchs wollte nicht länger im Schatten stehen und sich mit Regieassistenzen begnügen, sondern selbst Theater machen.
Plakat zur Inszenierung „Käthchen von Heilbronn“ nach Heinrich von Kleist, 1997 Sandra Strunz

Positives Presse-Echo

Strunz’ Abschlussinszenierung wird in der Presse vielgelobt. Die „Hamburger Rundschau“ hält die junge Regisseurin für eine „echte Entdeckung“, die „taz“ bescheinigt ihr und den Darstellenden ein „sicheres Gespür für den freundlichen Fatalismus der Figuren“.
Zeitungsausschnitte mit Besprechungen zweier Inszenierungen von Sandra Strunz, 1997 Sandra Strunz

Aus Eins mach’ Drei

Beim Easter Festival of Full Length Plays gewann „Joan of Arc“ neun Preise, darunter den für Kostüme und Make-up. Die Jacke kleidete drei Charaktere: So wie hier trug sie die Wache, durch Umklappen des Vorderteils entstand das grüne Kostüm von Joans Vater. Komplett gewendet und beige war sie für die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen bestimmt.
Wendejacke, Kostüm aus der Joan of Arc-Aufführung
University Players e.V., Foto: Plessing/Scheiblich
Wendejacke, Kostüm aus der „Joan of Arc“-Aufführung, 2018

Ein Stock für alle Fälle

Das stets knappe Budget verlangt, mit einfachen Mitteln viel zu erreichen. Der schlichte Holzstab ist in jedem Baumarkt zu haben. Auf der Bühne verwandelt er sich in Pfeil und Bogen, Briefrolle, Trompete oder heiliges Schwert und bildet mit weiteren seiner Art Johannas Scheiterhaufen.
Holzstab, Requisite aus der „Joan of Arc“-Aufführung, 2018 University Players e.V

Die Heilige Johanna auf dem Weg nach Orleans

Das von University Players-Mitglied Simon Deggim geschriebene Stück um die französische Nationalheldin Jeanne d’Arc haben zehn Schauspielerinnen und Schauspieler unter seiner Regie in Szene gesetzt. Der Holzstab ist hier als heiliges Schwert im Einsatz, die Wendejacke trägt der Schauspieler unten links.
Foto der Aufführung „Joan of Arc“ von Simon Deggim, 2018 University Players e.V.
Foto der Aufführung Joan of Arc von Simon Deggim
2018 University Players e.V.
Foto der Aufführung „Joan of Arc“ von Simon Deggim
Foto der Aufführung Joan of Arc von Simon Deggim
2018 University Players e.V.
Foto der Aufführung „Joan of Arc“ von Simon Deggim
Foto der Aufführung Joan of Arc von Simon Deggim
2018 University Players e.V.
Foto der Aufführung "Joan of Arc“ von Simon Deggim
Foto der Aufführung Joan of Arc von Simon Deggim
2018 University Players e.V.
Foto der Aufführung „Joan of Arc“ von Simon Deggim
Foto der Aufführung Joan of Arc von Simon Deggim
2018 University Players e.V.
Foto der Aufführung „Joan of Arc“ von Simon Deggim
Foto der Aufführung Joan of Arc von Simon Deggim
2018 University Players e.V.
Foto der Aufführung „Joan of Arc“ von Simon Deggim
Foto der Aufführung Joan of Arc von Simon Deggim
2018 University Players e.V.
Foto der Aufführung „Joan of Arc“ von Simon Deggim
Foto der Aufführung Joan of Arc von Simon Deggim
2018 University Players e.V.
Foto der Aufführung „Joan of Arc“ von Simon Deggim

Ike – bei jeder Dernière dabei

Seinen ersten Auftritt hatte Ike 1987 beim Abendessen, in Bernard Shaws „Arms and the Man“. Im Jahr darauf war der Hummer in Shakespeares „Was ihr wollt“ zu sehen und ist seitdem als eine Art Glücksbringer immer dabei. Inzwischen lässt er sich nur noch bei der letzten Aufführung eines Stücks blicken – und wird dort auch künftig nicht fehlen.
Ike, the Lobster, Requisite
University Players e.V., Foto: Plessing/Scheiblich
Ike, the Lobster, Requisite, 1987

Theater mit Gegenwartsbezug

Shakespeare steht häufig auf dem Programm, aber die University Players bringen auch zeitgenössische Stücke auf die Bühne. „Masterpieces“ der britischen Dramatikerin Sarah Daniels bezieht Position gegen Pornografie und Gewalt gegen Frauen. Zusätzlich zu den Aufführungen wurde eine Podiumsdiskussion organisiert.
Plakat zur Aufführung „Masterpieces“ von Sarah Daniels, 1992 University Players e.V

Gastspiel in Altona

Auch im Altonaer Theater wurde Shakespeares „Sturm“ sechsmal aufgeführt. Die lange Liste der Beteiligten verdeutlicht, wie viel Zeit und Engagement in die Vorbereitung eines Stücks fließen. Ein Grundprinzip der University Players: Jede und jeder kann sich ausprobieren und ohne Vorkenntnisse spielen, Kostüme entwerfen oder Regie führen.
Auszug der University Players News Nr. 21 zur Aufführung The Tempest von William Shakespeare mit den Namen der beteiligten Leute
University Players e.V, Foto: Plessing/Scheiblich
University Players News Nr. 21 zur Aufführung „The Tempest“ von William Shakespeare, 1996